Dr Gaflaun Putz

Dr Gaflaun Putz hot in die Gaflaun Knött gwouhnt und isch oft die Leit im Tool, in Suldn und ah in Trafui als schottnhofter Gstolt begegnt. Er sei groaß gwesn, oft ouhne Kopf daher kemman und hott olm an schwarn Schritt kopp. Hobmann die Leit nit tratzt, hottr niamat eppas toun. Oamal hottn obr a frechs Bairl aufgstachelt, do hott dr Putz sei Hond ausgstreckt und ihm a saftige Watschn oi g´haut , dass die Wong kaasweiß gwordn isch und sell bis zun Sterbm blieb misch. Schun boll amol isch sie runzli gwordn und hott olt ausgschaugg. Dr Putz soll zu Lebzeitn a Hirt gwesn sein. Er hai oft hoamla a Kolbl vrkaaft. Deswegn hai er gmiaßt als Geischt übr Berg und Tool wondrn. Er hai naina koa Ruah und koa Roscht gfuntn.

Die Sage hat mir gut gefallen, weil ich gerne alte Sagen im Dialekt lese. Ich habe die fremden Dialektwörter recht gut verstanden, weil sie gut erklärt sind. (Sabine Knapp)

Quelle: Dr Gaflaun Putz, Sage aus dem Vintschgau in Südtirol, in: Norgge, Putz und Fangga, entdeckt und gelesen von Sabine Knapp, Hauptschule Völs, 1. Klasse 1. Leistungsgruppe, Lehrerin Gabriele Praxmarer, Emailzusendung vom 6. April 2006