Entstehung des Millstätterwappens

Vor alten Zeiten waren in Millstatt Heiden. Schon der Name erinnert an jene Zeit: mille Statuae - tausend Säulen. Das Ufer des Sees sowie das Innere der Dörfer war mit vielen Götzenbildern besetzt. Eine einzige Götzenstatue bestand aus drei Säulen. Auf der mittleren war ein Löwenkopf und auf den seitwärtigen ein Widder- und ein Bockskopf dargestellt. Als jedoch Domitian Herzog von Kärnten wurde, trat er entschieden gegen den Götzendienst der Heiden auf. Er ließ sämtliche Götzensäulen, deren über tausend gewesen sein sollen, in den See werfen und vernichtete sämtliche Heiden. Dann gründete er einen Orden, den der Georgsritter, welche das Christentum auch in der Umgebung verbreiteten.

Das Wappen von Millstatt auf dem Marktschwert im Rathaus © Harald Hartmann

Das Wappen von Millstatt auf dem Marktschwert im Rathaus.
© Harald Hartmann, August 2006

Auf solche Art entstand das Millstätter Wappen, welches drei solche Götzensäulen zeigt und zur Erinnerung an die Tat Domitians geschaffen wurde. Auch in der Kirche findet man noch zahlreiche Überreste aus der Heidenzeit, der Zeit der Georgsritter und Jesuiten. Die Millstätter Bürgergarde trägt dieses Wappen auf den Helmen.

Das Wappen von Millstatt auf einer Grabplatte in der Stiftskirche (1533) © Harald Hartmann

Das Wappen von Millstatt auf einer Grabplatte in der Stiftskirche (1533).
© Harald Hartmann, August 2006

Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
© digitaler Reprint: www.SAGEN.at