Der Prebler Sauerbrunn

Fur longar, longar Zeit is a schon de Quell'n herg'runnan, åba do is nit Sauarwossa, då is leatiga siaßa Wein außa quarlt. D å s w å r selb'm a Löb'n, und w å s das Irgste war, dar Wein war süffig wia Möth. Schlecht w å r's freili, d å ß, wånn die Leut' homt in Wein wögtrog'n wöll'n, dasege zan kloar'n Wossa wurn is, dås ka Tugend und koan G'schmåck kobt håt. Do af an Sunnti seint wia g'wenli viel Bauarn za da Quell'n köman, hon se recht guat g'schech'n loss'n, hom drauf g'sungen und g'wischbelt, doß as glei a Freud wor. Wia se oba schon a bißl z'viel in Scheadl h å m k å bt, sans granti und stenkarisch wurn. Af amol kimmt a Bettlmandle z'wög'n und will ba da Quell'n a an Wein trink'n. Dös segn dö Bauarn, gean af's Mandle, das schon a ålt's Hascherle und ganz grabhårat war, los und wöll'n's furtjaik'n. Dos Mandle bittet recht schean, se soll'n's trink'n l å ss'n, de Bauarn å ba s å g'n drauf: „Wås eppa nit noch, du an Wein pipp'ln, der is nit für enk ålte Lent', dir tat er noamla schåd'n!" Da hat 's Mandle no am å l böt'n. Hiaz h å ms as z å mg'schimpft, prüglt und h å m g's å gt: „Für di kert sie a W å ssa und koa Wein, den l å ßt unser Herrgott nor für uns reiche Bauarn herrinnan." Da is das Mandle fuchtig wurn und håt laut g'schrirn, daß åll's g'höltart håt, die Bauarn sie darschröckt håben, und sågt: „Weil dös groaß'n, nob'ln Lent' går so hartherzi seit's und mi nit a Granle håbt's trink'n låss'n, so sollt's dös, so g'wiß a Gott im Himm'l is, nia mehr a Tröpfle Wein von dera Quell'n trink'n, nit amal a Trinkwåssa, es soll a rechts Sauarwässa außarinnan." Drauf h å t's an Himmlazar g'm å cht, das Bett'lmandle is varschwund'n und sidar Zeit rinnt Sauarw å ssa außa.

Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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