Wie die Osterfeuer im Lavanttal aufkamen

In der Nähe des Stiftes St. Paul hatten die Türken ihr Lager aufgeschlagen. An der Stelle, wo das Zelt des Großveziers gestanden haben soll, sieht man jetzt noch ein steinernes Kreuz. Weil überall Türkenhorden umherstreiften, konnten die Bauern nicht miteinander verkehren und sich zu einer gemeinsamen Tat verständigen. Da geriet einer auf den Einfall, einander durch große Feuer von den Bergen herab Zeichen zu geben. Dies fand Beifall und bald flammten des Nachts - es war gerade die Osterwoche - auf allen Gipfeln der das Tal begrenzenden Berge Feuer auf. Aus Furcht, umzingelt zu werden, räumten die Türken den Platz und zogen ab. Seitdem ist die Sitte der „Osterfeuer" zum Gedächtnisse der Befreiung aus der Türkennot bestehen geblieben.

Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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