5. Der Hemma-Ofen.

Hoch oben im Glödnitztal, oberhalb der Stiertratte, gelangt man zu einem schauerlichen Kalkfelsen, der Hemmaofen genannt. Die Sage macht ihn zum Lieblingssitze der Stifterin von Gurk. In der Höhlung dieses Felsens habe sie gesessen und ihren Bergknappen, welche im gegenüberliegenden Kuster arbeiteten, sowie den bei der nahen Salzpfanne beschäftigten Leuten zugesehen. Nach der Ermordung ihrer Söhne habe sie ihren Vermählungsring in den unterhalb gelegenen kleinen Teich geworfen, mit den Worten: „Bis dieser Ring wieder gefunden wird, sollen die Silberadern des Küsters unsichtbar werden und die Salzquelle versiegen!" So seien die dortigen Silberbergwerke und die Salzquelle eingegangen. Die vielen Schächte im Küster sind noch heute zu sehen, den Ort der Salzquelle zeigt zwar der Sage nach das im „träufenden Ofen" eingehauene Kreuz, die Quelle selbst aber hat noch keiner gefunden.

Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Harald Hartmann, Februar 2006.
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