EINE SELTSAME TOTENANMELDUNG

In den dreißiger Jahren hüteten zwei Buben das Vieh ihres Bauern, des Oberleitners von Terenten, auf der Alm "beim roten Stein" in Vals. Nicht weit von ihnen, stand ein leerer "Ruggekorb", mit dem schmalen Teil nach oben.

Plötzlich drehte sich der Korb von allein um und stand nun mit der weiten öffnung nach oben gerichtet da - ohne daß ihn jemand berührt hätte, und es ging auch kein Wind. Das wiederholte sich einigemale. Da erkannten die beiden Hirten, daß dies ein Zeichen sein mußte, daß der kranke "Oberleitner" daheim in Terenten gestorben war. Und in der Tat war dem so, Erscheinung und Tod stimmten zeitlich zusammen: Der Sterbende hatte sich "gemahrt" (gemeldet).

Quelle: Fink Hans, Eine seltsame Totenanmeldung. Der Schlern, 1979, S. 648 f.