DAS HEXENJÖRGELE

Das Hexenjörgele in Taufers ist, wie es schon älter war, zum Kreuz gekrochen. Drei Tage lang hat es zu beichten gehabt. Die Zettel, auf denen seine Zaubersprüche standen, mußte es in den Ofen werfen; aber sie wollten nicht recht brennen. Der Kapuziner, der hinter dem Hexenmeister stand, sah es und erkannte wohl, daß der alte Sünder manchen Zettel ungern herlasse, daß also seine Reue noch nicht groß genug sei. Darum hat die Beichte drei volle Tage gedauert.

Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 668