Und er wär bald gesotten worden
In Pflersch hatte sich Huisile wieder einmal in eine Milchkammer geschlichen.
Diesmal kam die Bäuerin herein, eben, als Huisile in seinem Übereifer
in die hülzerne Milchschüssel gefallen war. Die Bäuerin
merkte es infolge der Dunkelheit nicht, sondern schüttete die ganze
Milch in die Pfanne hinein, um sie zu kochen, Huisile spürte schon
die Wärme in den Flügeln, und er begann zu schwitzen vor Hitze
und Angst, ja er sah sich schon rettungslos verloren. Zufällig aber
sah die Bäuerin den schwarzen Fleck in der Pfanne und glaubte, es
wäre ein Rußkorn vom offenen Feuer hineingefallen. Mit ihren
dicken Fingern befreite sie die verzweifelte "Fluige" und rettete
so den armen Huisile vor einem schmerzhaften Tod!
Quelle: Pfeifer Huisile, Der Tiroler Faust, Hermann
Holzmann, Innsbruck 1954, S. 21.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Bettina Stelzhammer, Februar 2005.