Das Teufelspielen
Sechs Buben von Ried unterhielten sich eines Tages im Spätherbst im Freigraben mit dem Teufelspielen. Sie hatten sich als echte "Ganggerlen" verkleidet, schwarz bemalt, trugen Hörner und hüpften übermütig hin und her.
Auf einmal fiel ihnen auf, daß einer mehr, also ihrer sieben waren. Sie betrachteten den Neuen eingehender und sahen, daß von seinem ganzen Körper Funken wegsprangen.
Zum Glück ertönte vom nahen Kirchlein in Ried die Abendglocke,
wodurch sich die zu Tode erschrockenen Buben auf ein Gebet besannen. Dieses
vertrieb den echten Teufel, der sich hinzugesellt hatte. Er sprang in
einen unweiten Graben und war nicht mehr zu sehen.
Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 32