Der Feuersteingletscher
Wo sich bei der Magdeburger Hütte in Innerpflersch heute der Feuerstein-Gletscher ausbreitet, lagen einst die schönsten Ahnen des Tales. Die übermütigen Senner trieben aber ein unwürdiges Schlemmerleben und verlachten Gott und die Welt.
Eines Tages kam ein armes Bettlermanndl übers Joch und heischte eine milde Gabe. Man machte sich aber nur seiner lustig und wies den Alten barsch aus der Hütte.
Unterhalb der Käser hatten die Ahnleute aus Käse ein Kegelspiel geformt, auf welches sie mit Butterknollen schoben. Als der Bettler diesen Frevel zu sehen bekam, stieß er eine gräßliche Verwünschung aus und verfluchte Alm und Leute.
Über Nacht hub es an zu schneien und dies dauerte wochenlang an,
bis der ganze Almboden kirchturmtief zugedeckt war.
Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 24