Kalvarienberg auf der Tschale (St. Jakob im Lesachtal, Bezirk Hermagor)
Lage:
Der Kalvarienberg liegt im Kärntner Lesachtal an der Straße von Kötschach nach Silian in der Gemeinde St. Jakob, etwa 500 m nordwestlich des Dorfes.
Kalvarienberg bei St. Jakob, Blick nach Osten
©Gerald Hartmann, Juli 2009
Beschreibung und Geschichte:
Dieser Kalvarienberg ist eine Stiftung des Kleinbauern Anton Wilhelmer, genannt "Hießlertoni" aus Strajach Nr. 20, geboren am 18. Oktober 1818. Der Hießlertoni geriet in jungen Jahren bei Holzarbeiten im steilen Waldgelände in Lebensgefahr. In jener bitteren Stunde tat er das Gelübde, diesen Kreuzweg zu errichten, wenn er den Unfal überleben würde.
Kalvarienberg bei St. Jakob, Blick nach Osten
©Gerald Hartmann, Juli 2009
Der Bauer entging durch eine glückliche Fügung tatsächlich dem Tode, löste sein Versprechen ein und errichtete 1841 vierzehn kleine Kreuze, die in Form von Stationen das Leiden Jesu darstellen sollten-. Der Kreuzweg wurde am 11. Okzober 1841 feierlich eingeweiht und der Hießlertoni ließ ein Protokoll über die Errichtung und Weihe "seines" Kreuzweges im Archiv zu St Jakob hinterlegen.
Kalvarienberg bei St. Jakob, Blick nach Westen auf den Hochweißstein (M. Peralba)
©Gerald Hartmann, Juli 2009
Dem Hießlertoni war dir Anlage in den folgenden Jahren zu bescheiden und so konnte er mit Hilfe seiner Nachbarndie Kreuze durch gemauerte Bildstöcke ersetzen. Auch die Kreuzigungsgruppe am höchsten Punkt des Kalvarienberges in Form von drei großen Kreuzen, die Darstellung Christi mit den beiden Schächern, wurde erneuert. Als der Umbau vollendet war, stiftete der Hießlertoni 1861 noch einen Betrag von 52 Gulden und 50 Kreuzer für die Erhaltung des Kreuzweges und ließ diesen Betrag im Grundbuch zu Kötschach sicherstellen.
Kalvarienberg bei St. Jakob, Jesus wird seiner Kleider beraubt
©Gerald Hartmann, Juli 2009
Dieses Bergheiligtum esntwickelte sich zu einer beliebteb Wallfahrtstätte, wo nach alter Tradition noch heute die Osterliturgie gefeiert und an den Bittagen von den St. Jakobern noch zur Abwehr des "schiachen Wetters" gebetet wird.
Kalvarienberg bei St. Jakob, Blick über die Anlage auf St. Jakob
©Gerald Hartmann, Juli 2009
Der Kalvarienberg wurde mehrmals restauriert, zuletzt in den Jahren 1978/79 vom Erhaltungsverein und freiwilligen Helfern der gesamten Bevölkerung.
Kalvarienberg bei St. Jakob, Golgothakapelle
©Gerald Hartmann, Juli 2009
Textquellen: Informationstafel beim Kalvarienberg
Fotos: © Gerald Hartmann
Zurück zur Übersicht: Kalvarienberge in Österreich