MUSIK UND TANZ
Auf geht's zum Tanz
Wenn die Musi aufspielt, wird natürlich getanzt. Schnell finden sich
die Paare. Auch Gruppen- und Geschicklichkeitstänze haben in Tirol
Tradition. Allerdings brachte - wie beim Lied - auch beim Tanz die Kommerzialisierung
und die Schauvorführung mißverstandener Folklore eine Fehlentwicklung.
Völlig neue Tänze wurden erfunden und als alt ausgegeben. Der
Schuhplattler, früher nichts anderes als das spontane Emporhüpfen
einzelner Tänzer, die aus Freude und aus dem Verlangen, ihrem Mädchen
zu imponieren, verschiedene schwierige Klatschbewegungen ausführten,
wurde zum organisierten und bewegungsmäßig genau vorgeschriebenen
Gruppentanz für Burschen und so in aller Welt berühmt.
Trotzdem lebten die echten alten Volkstänze weiter. Sie werden sogar
immer beliebter. Auch in der Jugend, und das, obwohl es auch im Dorf Diskotheken
und Popmusik gibt.
Bauerntanz im Zillertal, aquarellierte Federzeichnung
von Jakob Placidus Altmutter, um 1820. Beim linken Tanzpaar kann man den
Schuhplattler in seiner ursprünglichen Form beobachten, ein spontanes
Emporhüpfen und Auf-die-Füße-Klatschen des Burschen mitten
im Tanz.
Für die Pflege der überlieferten, aber auch neu erfundener Gruppen-,
Ketten-, Figuren- und Geschicklichkeitstänze haben sich seit dem
ausgehenden 19. Jahrhundert vor allem die Trachten- und Brauchtumsvereine
eingesetzt.