DER GEFANGENE BERGRIESE

In einer Felshöhle am Zochenpass soll vor langer Zeit ein Riese gehaust haben.

Es war ein alter, großer Mann mit einem langen Bart. Er kam die Woche mehrmals zu den Bauern herunter um Fleisch und andere Lebensmittel zu erbetteln. Wenn sie sich weigerten ihm etwas zu geben, so schlug er mit seiner großen Eisenstange alles nieder. An schönen Sommertagen, wenn es ihm zu heiß war so weit herunterzugehen, schlug er einfach im Tuffbad eine Kuh nieder und verzehrte sie ungekocht und ungebraten an Ort und Stelle. Da sein Hunger immer gleich groß war und die Bauern schon nicht mehr wussten, wie sie sich seiner erwehren sollten, beschlossen sie ihn zu töten.

Der gefangene Bergriese

Sie gruben oberhalb des Tuffbades, ganz nahe am Weg, eine tiefe Grube und bedeckten sie mit Reisig und Erde, sodass sie vom Weg aus nicht zu bemerken war. Einmal ging der Riese bei Nacht hinunter in das Tuffbad. Er kam vom Weg ab und fiel gerade in die für ihn errichtete Fallgrube. Nachdem eine Woche vergangen war und die Bauern seiner nicht mehr ansichtig wurden, hielten sie Nachschau und fanden ihn tot in der Grube.


Quelle: Sagen und Geschichten aus dem Lesachtal, gesammelt und niedergeschrieben von den Schülern der 2. Klasse der Hauptschule Lesachtal Schuljahr 2000/2001, unter den Anleitungen von Hans Guggenberger und Edith Unterguggenberger