DIE SIMANDL-BRUDERSCHAFT

Es lebte nämlich, wie die Sage erzählt, zu Krems ein Bürger namens Simon Handl, der von seiner Ehehälfte so viel Schläge bekam, daß er sprichwörtlich wurde ("Simandl"). Im Jahre 1528 war die Prügelei am ärgsten. Da taten sich angeblich 1529 die Männer zu einer Beratung zusammen und riefen den äußeren Rat zu Hilfe, um dieser Weiberprügelei zu steuern, worauf sie sich durch Geschenke auf dem Simoni-Markte von der Strafe loskauften. Seitdem heißt es, daß die Simandl-Bruderschaft jedes Jahr am Simoni-Markttag ihre Sitzung halte. Eine andere böse Zunge sagt, die Statuten der Simandl-Bruderschaft seien wegen arger Wirtschaft im Kremser Archiv nach Langenlois übertragen worden.


Kommentar: (Josef Rabl, Wachauführer.)
Quelle: Carl Calliano, Niederösterreichischer Sagenschatz, Wien 1924, Band II, S. 65