Das Geschlerf im Schloß zu Reichersbeuern

In dem preisingischen Schloß zu Reichersbeuern ist es nicht geheuer. Man hört das Geschlerf die Stiegen auf und ab und muß sich fürchten, ob man will oder nicht. Oft, wenn ein Knecht nächtlicher Weile die Stiege hinauf ging, lief ihm ein Hund mit feurigen Augen von oben herab zwischen den Füßen durch. Dazu hörte man in den Gängen ein schlappendes Gehen. Wenn man aber ein Licht anzündete, war alles verschwunden.

Quelle: Sagen aus dem Isarwinkel, Willibald Schmidt, Bad Tölz, 1936, 1979;