182. Teufelsbündner in Wertach.
In Wertach lebte einst ein kleines Männle, das seines Zeichens ein
Maler war, und das allzeit Geld im Überflusse hatte. Das kam aber
daher, daß das Männle sich dem Teufel verschrieben hatte, der
es stets mit Geld versorgte, der es aber dafür auch nach einer gewissen
Zeit holen durfte. Als nun diese Zeit gekommen war, entstand in dem Hause
des Malers ein fürchterliches Getöse, und es ging greulich zu,
bis zuletzt der Teufel leibhaftig erschien sein Pfand zu holen. Damals
lebte aber in Wertach ein Pfarrer, der wegen seiner Frömmigkeit große
Macht über alles Böse hatte. Zu dem schickte man, und nach vielem
Benedizieren und Beten gelang es ihm, den Teufel zu vertreiben und den
Maler zu retten. Wie man aber "zu dem Gelde sah", zeigte es
sich, daß dieses alles ob des Vorganges "verbrannt und ganz
schwarz war" und sich in Kohle verwandelt hatte.
Quelle: Allgäuer
Sagen, Aus K. A. Reisers "Sagen, Gebräuche und Sprichwörter
des Allgäus" ausgewählt von Hulda Eggart, Kempten und München
1914, Nr. 182, S. 189 - 190.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Franziska Meister, März 2005.