Legende der Stickerei in Mezõkövesd und im Palocland
Als die Türken in der Burg von Buda hausten und die junge Frauen täglich in das Harem des Sultans geschleppt wurden und die junge Männer als Sklaven in die Türkei gebracht wurden, lebte ein Liebespaar im Palocland.
Eines Tages verschwand der Junge spurlos. Das Mädchen suchte ihn
überall und nach langer Suche erfuhr sie, dass der Knabe von den
Türken in die Burg von Buda geschleppt wurde und bald als Sklave
in die Türkei geliefert würde.
Sie ging zu dem Pasa von Buda und flieh ihn an, den Knaben los zu lassen.
Der Pasa schickte sie fort, aber sie kam jeden Tag bis der Pasa wütend
wurde und wollte sie gerade hinrichten lassen als er einen Gedanken hatte.
Er bat das Mädchen ein gutes Geschäft: Sie sollte die Blumen
der Wiesen ihm pflücken und in ihrem Schürze sammeln und ihm
geben. Dann wird ihr Geliebter wieder frei und sie können heiraten.
Falls sie diesen Wunsch des Pasa nicht erfüllen könnte müsste
sie als Haremdame in die Türkei fahren und die Schicksal des Jungen
würde unverändert bleiben.
Es war Winter und sie bekam nur eine Woche diese schwere Aufgabe zu erfüllen...
sie zerbrach den Kopf und weinte und betete zum Gott. Endlich fiel ihr
ein dass sie eine Schürze voll mit Blumenmustern sticken könnte.
Sie stickte also all die schönen Sommerblumen (Mohnblumen, Margariten...)
der Wiesen an die Schürze. Sie arbeitete Tag und Nacht und wurde
rechtzeitig fertig!
Alle wunderten sich in der Burg, da sie so froh aussah, als sie den grossen
Saal des Pasa betritt. Alle rechneten mit ihrem Scheitern ... also das
Mädchen zeigte ihre Schürze voll mit Blumen dem Pasa, der fröhlich
aufblickte und bestätigte, dass da all die Blumen der Sommerwiese
zu finden sind! Er liess die Jugendlichen frei.
Seitdem sticken alle Mädchen eifrig die Blumenmuster an alle Utensilien
des Alltages!
Quelle: Email-Zusendung von Juditta Turozzi, Miskolc, 9. April 2005.