Die Kirche zu St. Wolfgang
Auf der Totenhalde, wo einst die Zuger in ein verlustreiches Treffen
verwickelt wurden, steht heute die schöne Wallfahrtskirche zu Ehren
des großen Heiligen St. Wolfgang. Die Legende erzählt, daß
der Heilige vom Kloster Maria Einsiedeln aus, wo er einige Zeit gelebt
hatte, ins Zugerland gekommen sei und da viele Wunder gewirkt habe. Über
den Bau der Kapelle wird aber berichtet: Einst zog ein frommer Pilger
durch diese Gegend. Er hatte gehört, daß vor vielen Jahren
der heilige Bischof Wolfgang auch hier geweilt habe, und da er ein Bild
des Bischofs bei sich trug, habe er das Bildnis an eine Tanne geheftet.
Zu diesem Bild seien dann immer mehr Leute gekommen und hätten hier
durch die gute Fürbitte des Heiligen Erhörung in allerlei Nöten
und Anliegen erhalten. Dieses Plätzchen wurde zu einer richtigen
Wallfahrtsstätte und darum baute man die kleine Kirche. Heute noch
sieht man auf der alten Wolf gangsglocke den frommen Wanderer, wie er
vor dem Bilde am Tannenbaum kniet und betet.
Quelle: Hans Koch, Zuger Sagen und Legenden, Zug 1955, S. 14