Der tapfere Metzger

Die Bürger der Stadt Zug mußten oftmals dem Burgherr auf der Wildenburg und seinen Troßknechten Speise und Trank abgeben. Der Wildenburger aber dachte nur selten an gerechte Zahlung. Als nun einst ein rapauziger Knecht des Wildenburgers in die Stadt kam, zeigte er dem Metzger, bei welchem er Fleisch verlangte, wie er das Fleischstück abschneiden sollte. Als der Knecht das tat, hieb ihm der Metzger flugs die Hand ab. Heulend lief der Knecht nach der Wildenburg und klagte seinem Herrn das Böse, welches ihm geschehen. Der Metzger, der ohne Furcht gehandelt hat, soll ein gewisser Wickart gewesen sein, und ob seiner mutigen Tat habe er seither sein Metzgermesser im Familienwappen führen dürfen.

Quelle: Hans Koch, Zuger Sagen und Legenden, Zug 1955, S. 27