Vom Gold in der Baarburg
In den geheimnisvollen Schächten und unbekannten Höhlen der
Baarburg soll ein ungeheurer Reichtum von purem Gold zu finden sein. Doch
das Graben nach diesem köstlichen Metall ist von unheimlichen Gefahren
um-düstert und die Behörden hatten schwere Strafen auf das Schatzgraben
gesetzt, da man fürchtete, das ganze Dorf Baar käme in Gefahr
und Unglück. Damals erschienen oft dunkle, fremde Gäste im Land,
die nach Gold suchten und sich auf geheimnisvolle Künste verstanden.
Man nannte sie einfach Venediger. Ein solcher Venediger kam einst auch
ins Dorf Baar und bat um die Erlaubnis, in der Baarburg nach Gold zu suchen
und zu graben. Er versprach als Gegengabe den Baarern eine so große
Goldkette zu schenken, daß man die ganze Baarburg damit umspannen
könne. Aber die Angst vor dem drohenden Unglück beim Goldgraben
war größer als die Lust nach der großen Goldkette des
Venedigers und so blieb das Gold in der Baarburg bis auf den heutigen
Tag.
Quelle: Hans Koch, Zuger Sagen und Legenden, Zug 1955, S. 47