Gespensterorte

Beim alten Helgenhüsli, welches am Wege vom Erlenmoos nach Schwandegg (Bärfalle) stand und vor etwa 100 Jahren abgebrochen wurde, soll es nicht ganz geheuer gewesen sein. Als eines Nachts der Ammann Uhr von Einsiedeln her kam und beim kleinen Helgenhäuschen vorbei wollte, wurde er irregeführt. Volle drei Stunden irrte er im Moos umher, ohne die Gegend zu erkennen, und erst gegen Morgengrauen wich der irreführende Geist.

Ein Mann aus Holzhäusern erzählte, daß er einstens bei diesem Helgenhüsli in der Nacht auf einen Freund warten wollte. Als er in das Kapellchen eintreten wollte, erhielt er von einer unsichtbaren Hand einen kräftigen Stoß, ein unsichtbarer Geist verwehrte ihm den Eintritt in die Kapelle. Doch das sei nicht nur ihm passiert, sondern auch dem Freunde, den er erwartet hatte.

An der Straße von Zug nach Walchwil ist unterhalb Lothenbach das sogenannte Nasenegg. Dort soll es einst nicht ganz geheuer gewesen sein. Ein nüchterner Mann aus dem Volke habe z. B. versichert, daß er dort vor Jahren ein Gespenst gesehen habe, welches weder Kopf noch andere Gliedmaßen gehabt habe.

Quelle: Hans Koch, Zuger Sagen und Legenden, Zug 1955, S. 98