Der Geist auf Wildenburg
Das räuberische Gebahren der Wildenburger brachte reiche Schätze auf die Burg. Diese gingen alle unter den berstenden Mauern und Balken der Feste zu Grunde, als die erbosten Zuger sie in Schutt und Asche legten. Viele Schatzgräber gingen dem Golde nach, allein ihr Vorhaben wurde jäh gestört, denn der blutige Schatten des letzten Wildenburgers stürmte heulend um die Felsen und stieß jeden Geldgierigen in das dunkle Lorzentobel hinab.
Auch der Teufel hütete die Goldschätze. Am Karfreitag während
in der Kirche zu Baar die Passion gesungen wird, legt der Teufel auf dem
Burgfelsen sein Gold an die Sonne, und wer zur rechten Zeit kommt, kann
davon nehmen, soviel ihm beliebt.
Quelle: Hans Koch, Zuger Sagen und Legenden, Zug 1955, S. 29