Das Blutwunder von Zug
Im lateinischen Reisebericht des seligen Jordanus von Sachsen wird eine fromme Zuger Legende aus dem Jahre 1234 erzählt. Jordanus von Sachsen war der zweite Generalmeister des Dominikanerordens und in dieser Eigenschaft zog er viel von Italien über die Alpen nach dem heimatlichen Deutschland.
Auf einer solchen Italienfahrt soll Jordanus auch nach Zug gekommen und
über Nacht in einer Herberge geblieben sein. Damals lebte in Zug
ein Schmied, der unter einem äußerst beschwerlichen Leiden
seit Jahr und Tag litt. Mehr als dreißigmal stellte sich bei ihm
tagtäglich ein heftiges Nasenbluten ein, das nur sehr schwer zu stillen
war. Als der Schmied hörte, ein frommer, heiligmäßiger
Mann sei heute in einer Gaststätte abgestiegen, ging er eilends hin
und bat ihn um Heilung von dem Übel. Jordanus sah den gläubigen
Sinn des Schmiedes und heilte ihn auf der Stelle durch eine leise Berührung
mit seiner wundertätigen Hand.
Quelle: Hans Koch, Zuger Sagen und Legenden, Zug 1955, S. 13