478. Das Gespenst.

Auf der alten Brücke unter Henau erschien oft ein Mann ohne Kopf. Einmal kam mein Vater vom Thurgau her in der Nacht um elf Uhr über jene Brücke. Er stellte sich an eine Säule, um das bald kommende Gespenst auch einmal zu sehen; er hatte aber etwas Wein im Kopfe, schlief deshalb ein, erwachte erst am Morgen und mußte heim, ohne den Kopflosen gesehen zu haben.
(Joh. Tobler.)   N. Senn, Tagebuch.

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 478, S. 281
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