DIE HERINGE BEI HELGOLAND

Als das Christentum eingeführt ward, taufte man ein altes kleines Götzenbild zum heiligen Tynthias oder Tynteas um, weil es immer der Fischerei günstig gewesen war. Eines Jahres aber, da die Heringe lange ausblieben, beschloß man, das Bild dreimal um die Insel zu tragen. Bei der Gelegenheit unterstanden sich einige Mutwillige, es zu prügeln; und seit der Zeit ist niemals wieder ein Hering nach der Insel gekommen. (Helgoland)


Quelle: Karl Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, 4. A., Kiel 1845, Nr. 181
aus: Historische Sagen, Leander Petzoldt, Schorndorf 2001, Nr. 70, S. 47