DER DRACHE UND DAS VENEDIGERMÄNNLEIN

Vor Zeiten hat in der Gemeinde Sonntag, im oberen Walsertal, ein fürchterlicher Drache gehaust, der unter Leut und Vieh großen Schaden anrichtete. Kein Mensch wußte, wie der Plage abzukommen sei. Da kommt einmal ein Venedigermännlein, das setzt sich ohne Furcht auf das Ungetüm, reitet darauf durch das Lutztobel hinaus und schwenkt unter der Lutzbrücke lustig noch sein Hütlein. Von der Zeit an ward von dem Drachen nichts mehr gesehen.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 141, Seite 121