St. Luzius

Eingeweiht hat das Peterskirchlein der hl. Luzius, der im zweiten Jahrhundert Bischof in Chur war. Ein König von Britannien war er und vom Thron gestiegen, um mit seiner Schwester Emerita allenthalben das Evangelium zu verkünden. Voll Eifer zog er von Land zu Land und kam auch in den Süden des Bodensees in das wüste, weglose Gebirge. Als der Heilige dort durch die grause Wildnis zog, begegnete er einem alten Weib, das mühselig eine Bürde Holz schleppte. Da hatte er Mitleid mit ihr und rief in die Schauer des Eichwaldes hinein, daß ein Bär komme und ihm diene. Auf sein Wort nahte alsbald ein Bär und ließ sich von ihm befehligen und die Bürde auf den Rücken legen als wäre er ein zahm Getier. - Als St. Luzius dann Bischof von Chur war, ist er eigens, um das Peterskirchlein einzuweihen, durch das Rheintal herab über die wilde Steig am Fuße des Falknis gekommen, welche noch heute seinen Namen trägt.


Quelle: Anna Hensler, in: Rund um Vorarlberger Gotteshäuser, Heimatbilder aus Geschichte, Legende, Kunst und Brauchtum, Bregenz 1936, S. 15