Der Goldbaum

Unterhalb Buchebrunn ist tief, tief in der Erde ein Goldbaum. Ein Ast reicht hinüber zum Rotwald. Dort schlägt bei jedem Gewitter der Blitz zuerst ein, denn das Gold zieht den Strahl an. Der andere Ast zweigt auf die entgegengesetzte Seite ab, gegen die „Wanne“, und strebt unter der Frödisch hindurch bis zur Röthner Mühle. Bei der Wanne kommt er nahezu antag. In alter Zeit ist dort auch ein Goldbergwerk gewesen, aber es wurde dann aufgegeben, weil die Schürfer den eigentlichen Goldast nicht finden konnten. Jetzt geht die Röthner Wasserleitung durch den ehemaligen Stollen. Buben haben aber schon wiederholt darin Tugsteine [Tuffstein] gefunden, in denen Goldkörner waren.

Quelle: Anna Hensler/H. H. Watzenegger, Feierabend, 16. Jg. (1934), 33. Folge, S. 363, zit. nach Sagen aus Vorarlberg, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 136