DIE WINDSBRAUT AUF DER ZAMANGALPE
Die Windsbraut  © Maria Rehm
Die Windsbraut
© Künstlerin Maria Rehm
© Viktoria Egg-Rehm, Anita Mair-Rehm, für SAGEN.at freundlicherweise exklusiv zur Verfügung gestellt

Es heuete einmal ein Montavoner in der Nähe der Alpe Zamang. Auf Zamang ist ein Hexenplatz, der im ganzen Tal verrufen ist. Er ist rund und bewachsen mit schwarzem Moos und Hexen haben dort oft lustig getanzt. Besonders waren es Hexen aus dem Elsaß, die dahergefahren kamen, um auf der gefeiten Statt zu tanzen. Als der Mann am Heuen war, kam die Windsbraut und wirbelte ihm das dürre Heu weg. Der Heuer, erbost, warf seinen Stilett in den Hexenwind, und der legte sich auch wirklich. Im nächsten Herbst ging der Montavoner ins Elsaß auf den Krautschnitt, und dort kam er einmal in ein Haus, da sah er im Tischwinkel seinen Stilett stecken. Er fragte, wie denn dieser Stilett ins Elsaß und gerade in diesen Tischwinkel gekommen sei. Da gab der Hauseigentümer zur Antwort, der Stilett sei im vorigen Sommer im Montavon seiner Tochter ins Knie geworfen worden.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 189, Seite 145