DER SCHWEGELPFEIFER

Böser wäre es bald einem anderen Montavoner in der Kreuzgasse zu Tschagguns ergangen. Der stellte sich dort auf, wie gerade das Nachtvolk mit herrlicher Musik herunterfuhr, und ersuchte einen aus dem schwarzen Zuge, er möchte ihn die Schwegelpfeife blasen lehren. Der aus dem Nachtvolke packte dem Bittsteller den Daumen und drückte ihn mit solcher Gewalt in die Mündung der Schwegelpfeife, daß das Blut unter dem Nagel herausspritzte. Der Montavoner hatte auf das hin keine Lust mehr, die Schwegelpfeife zu blasen, und warf sie weit von sich. Als er später zufällig wieder einmal eine Schwegelpfeife in die Hände bekam, siehe, da konnte er sie so lieblich blasen, wie er seiner Lebtag so etwas noch nicht gehört hatte.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 160, Seite 132