DIE SCHÖNE MAGD

In St. Gallenkirch im Montavon kroch vor Zeiten einmal das Doggi durch ein Astloch in die Kammer eines Bauers. Der merkte es, war flugs bei der Hand und schlug einen Zapfen in das Astloch, und da stand auf einmal ein prächtigschönes Weibsbild vor ihm. Er stellte es als Magd an, und die Magd diente ihm viele Jahre treu und redlich. Im Laufe der Zeit wurde der Zapfen in der Kammerwand locker und immer lockerer und fiel endlich ganz heraus. Da schlüpfte die Doggimagd wieder zum Astloch hinaus und ward von der Stunde an nicht mehr gesehen.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 191, Seite 147