Das sagenhafte Danjosaloch auf dem Ardetzenberg bei Feldkirch

Auf der Höhe des Ardetzenberges, unweit des Schallerhofes und nahe an der ehemaligen Grenze zwischen den Gemeinden Feldkirch und Altenstadt, befindet sich im Boden des Waldes ein unscheinbares Loch, vom Volk Danjosaloch - oder auch Damosaloch - genannt. Durch Einrutschen von Erdmassen ist das Loch im Laufe der Zeit immer kleiner geworden und heute nur noch als eine auffallende Mulde von wenigen Metern Tiefe zu erkennen. Nach Auskunft eines älteren Einwohners von Altenstadt soll es bis etwa 1935 noch schachtartig in die Tiefe geführt haben, seither ist es nicht mehr zugänglich, an seiner Stelle ist nur noch die erwähnte Doline zu sehen. Der Herr war so freundlich, mich an die Stelle des Danjosaloches zu führen und mir diese und andere merkwürdige Löcher und Vertiefungen im Waldboden zu zeigen.

Der Name Danjosa deutet auf eine Höhlung auf einem felsigen Rücken (OSA = Höhlung, Loch, Vertiefung). Das Danjosaloch selbst ist bei Schatzmann 1928 erwähnt. Wie die Sage erzählt, war das Danjosaloch in früherer Zeit ein ungeheurer Abgrund. Warf man einen Stein hinab, so hörte man lange Zeit nachher noch den Stein an den Felswänden des Loches anschlagen. Mein Führer erinnert sich noch daran, daß ihm sein Vater diesen Schacht im Waldboden gezeigt hat. Das Danjosaloch dürfte aber vorwiegend älteren Menschen noch ein Begriff sein.

Wie die Sage erzählt, war das Danjosaloch in früherer Zeit ein ungeheurer Abgrund. Warf man einen Stein hinab, so hörte man ihn lange nachher noch an den Felswänden des Loches anschlagen. Einmal wollte ein neugieriger Junge versuchen, die Tiefe des Danjosaloches zu messen. Er nahm eine lange Schnur und band daran einen Stein. Wie er aber den Stein in die Tiefe lassen wollte, rief ihm eine Stimme aus dem Schachte entgegen: „Ergründ'st du mich, so verschluck ich dich!".

Er ließ zu Tode erschrocken die Schnur mit dem Stein fahren und rannte davon. Als dieses bekannt wurde, hat niemand mehr gewagt, die Tiefe des Danjosaloches zu erforschen. War es doch offensichtlich höchst lebensgefährlich, etwas hineinzuwerfen, oder gar hinabzusteigen.

Quelle: Reinhard 1111/82, freundliche Zusendung von Franz Elsensohn Juni 2003