Der Teufel als Ziegenbock

Im Berggut Törle, zwischen Schnepfegg und Gopf, zechten an einem Sonntag in der Hütte einige Männer und auch ein paar Mädchen. Sie lärmten und gebärdeten sich wie Wilde. Plötzlich ging die Tür auf. Ein ganz unbekannter Mann trat ein. Es wurde zunächst nichts Besonderes an ihm beobachtet. Da fiel einem Mädchen das Brot hinunter, und als sie es aufnahm, sah sie etwas Schreckliches. Sie sprang auf und schrie: „Jessas, dear Ma hat Goßfüoß!“ Nun kam ein Sturm. Er tobte um die Hütte, daß sie wankte, ja, daß sie dem Umstürzen nahe war. Der Sturm hörte bald wieder auf, und jetzt wurde es unheimlich still. Der Übermut der Zecher wird wohl etwas gedämpft worden sein.

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Wenn in Greußings Schnepfegg Leute vorbeigingen, sahen sie immer etwas an einem Fenster hin- und hergehen. Da kam auch einmal ein Mann des Weges und sah dies auch. Da näherte er sich der Hütte und sah dann einen großen Bock mit Hörnern, worauf er eine Kappe trug, in der Stube.

Quelle: Franz Xaver Wölfle, Sagen von Bizau, in: Montfort I (1946), S.292, zit. nach Sagen aus Vorarlberg, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 69