DER SÄUMER UND DER GEIST

Ein Säumer will von Kanis heim. Wie er pfnästet und lupft, er ist den Saum nicht zu heben imstand. Er tut einen tiefen Schnaufer, sieht sich um und was ist da? Ein gräuseliger Geist, der hat keinen Kopf auf seinem Hals. Der Geist, nicht faul, packt an und hilft dem Säumer lupfen wie ein Mann; in fünf Minuten sind sie gerichtet. Stumm steht der Geist und erst, wie er gehen will, sagt er die kurzen Worte: "Ich bin ein toter Schwed. Ich hab kein Kopf und du hast einen; wenn du an mich glaubst, so hast auch keinen."

Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 26, Seite 65