DIE SENNER AUF DIEDAMS

Ein Senne war einmal auf Diedams hinaufgekommen, um etliche Käslaibe zu holen, und blieb droben über Nacht. Kaum war es dunkel geworden, so hoben sich die Bütze langsam aus dem Boden heraus, senkten sich von der Decke herab und huschten zum Fenster herein. Als sie alle beisammen waren, fingen sie zu sennen an, melkten etliche Geisterkühe, rührten Butter und bereiteten Käse. Der Senne schaute ihnen ein bißchen befangen zu, ließ sie aber gewähren. Dafür taten ihm die Bütze auch kein Leid an, sondern halfen in aller Frühe sein Saumpferd laden und ließen ihn wohlbehalten ziehen.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 33, Seite 68