Der Verräter

Es war einmal ein listiger, gewissenloser Mann, der den Feind - ich glaube den bösen Schweden — bei Nacht und Nebel auf unbewachten Wegen verräterischerweise ins Bregenzer Städtlein führte, um den Sündensold von ein paar goldenen Ketten. Dann ist er jählings ohne Feuer und Licht weggestorben - kein Mensch hat ihm nachgebetet. - Und seither zieht er, in einen großen Hund verwandelt, mit schweren eisernen Ketten belastet, als Kriegsprophet in ganz Vorarlberg herum.

Quelle: Franz Michael Felder, Der Klushund, in: Feierabend, 2. Jg. (1920), 12. Folge, S. 54, zit. nach Sagen aus Vorarlberg, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 116