DAS NACHTVOLK

In Satteins fuhr das Nachtvolk neben der Burgruine Schwarzhorn durch die Hollagasse herab unter herrlicher Musik, unter Saitenspiel und Pfeifenklang, Trommel- und Paukenschlag, sehen konnte man aber nichts als nur einen Wind. Im Dorf zog es neben Sepples Haus vorbei, das an einer Kreuzgasse steht. Neben dem Haus war ein großer Misthaufen. Wenn das Nachtvolk durch die Gasse herabkam und geradaus weiterwollte, so mußte es über den Misthaufen weg. Da ging das Sepple und schrotete ein Stück von dem großen Misthaufen weg, damit das Nachtvolk einen besseren Weg hätte.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 102, Seite 103