29. Den Weg gewiesen

Vor Zeiten ging von Bregenz ein Bauer heimwärts auf den Buchenberg. Er ging bei der Klause hinauf. Im Besenreis trat ein nobler Herr mit einem Zylinder auf dem Kopfe zu ihm und ersuchte den Mann, er möchte ihn begleiten und auf den Berg hinaufführen, da er sich nicht auskenne. Der Bauer war gerne bereit und die beiden stiegen nun miteinander den Berg hinan. Bei der Haggenkapelle blieb der Herr stehen und fragte seinen Begleiter, was er zu bezahlen habe; der Herr setzte noch nachdrücklich hinzu, er solle nur verlangen, fordere er soviel er wolle. Sie waren etwa eine Viertelstunde gegangen und der Mann dachte sich: "Jo, bis dohear wear i jetz doch it viel verlange kine", wollte aber doch viel sagen und forderte einen Gulden. Der Herr gab ihm den Gulden und war auf einmal wie zerstoben. Der Mann hätte sagen sollen: "Gebt mir soviel ihr habt!", dann wäre er für sein Lebtag reich gewesen.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 29, S. 44