64. Das Schrättle in der Schmiede

In einer Schmiede zu Alberschwende war ein Gesell, den alle Nächte das Schrättle drückte. Da riet man ihm, er solle, wenn es wieder komme, ein Halfter auswerfen. Da werde man schon sehen, was er fange. Der Gesell nahm also ein Halfter mit in seine Kammer und als er nachts wieder keuchend und in Schweiß gebadet erwachte, erinnerte er sich des Rates und warf das Halfter so aus, als ob er etwas damit fangen wollte. In der Frühe ging er in die Schmiede, wo ein Pferd stand, das er beschlagen mußte. Wie er mit dieser Arbeit fertig war und in die Stube trat, stand da seine Meisterin mit den Hufeisen an Händen und Füßen!

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 64, S. 57