44. Der Schatz bei Lohorn

In der Nähe der Bauernhöfe Lohorn, ein Stück unter dem Pfändergipfel, war ein armes Weib damit beschäftigt, Gras mit einer Sichel zu mähen. Plötzlich stieß sie auf eine Otter. Die kroch aber schnell davon und auf der Stelle, wo die Wildheuerin die Otter erblickt hatte, lag ein ganzer Haufen glänzender Schneckenhäuslein. Weil sie gar so schön aussahen, steckte die Wildheuerin einige zu sich, um sie ihren Kindern zum "gschäfferle" zu bringen. Als sie heimkam, griff sie in die Tasche, um den Kindern die Schneckenhäuslein zu geben, aber siehe, sie waren in lauter Krontaler verwandelt. Auf der Stelle eilte das Weib wieder zurück, wo die Schneckenhäuslein gelegen, aber da war nichts mehr zu sehen.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 44, S. 50