334. Das Goldbrünnele

Vor altem kam alle fünf Jahre ein Venedigermännlein mit einem Schoppahäfeli nach Runggelin. Es ging dann heimlich zum Grubser Tobel hinauf zu einem Goldbrünnlein. Dort stellte das Männlein sein mitgebrachtes Häfele unter das goldtropfende Brünnlein und reiste mit dem anderen goldgefüllten, vor fünf Jahren hingestellten Häfele wieder heim nach Venedig. Da das Männlein schon viele Jahre nicht mehr gekommen ist, so ist sein letztes Häfele schon lange übergelaufen, aber niemand hat bisher das Brünnlein gefunden.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 334, S. 194