178. Bären, so fresset mich halt!

Auf den Hohen der Kugel, des First und des Hörnte, wo jetzt ein Touristenweg von der Hohen Kugel und zum Hohen Preschen führt, lebte vor vielen Jahren ein Wurzelgräber, dem man im Volke das Emsermännle sagte. Einmal kam er in großen Schrecken bei seiner Arbeit. Ein Schübel Gitzi, von denen keines eine Schelle anhatte, kam auf ihn zugelaufen. Das Männlein wußte nicht, wie ihm ward; es warf den Wurzensack sich um, den Spaten ließ es in der Angst liegen, und lief, laufst nicht, so gilt's nicht, den einen Hang hinunter, den ändern hinauf. Die Geißlein immer hinter ihm her. Endlich konnte er es nicht mehr verschnaufen. Schweißüberronnen vor Angst und Hitze fiel er auf einen Ameisenhaufen nieder, schlug die Hände vor's Gesicht und jammerte: „In Gottsnamen, Bära, so fressen mi halt!"

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 178, S. 112f