544. Der Butz auf der schlechteren Bank

Auf der Röbi, in einem Gargellner Maisäß, lag der Bauer auf der einen Ofenbank und der Butz auf der ändern. Der Butz hatte die schlechtere Bank und fing drum bald an leidwerchen; er knüpfte dem schlafenden Bauern die Schuhriemen zusammen, daß er nicht mehr schreiten konnte, warf ihn dann über die Bank hinab und legte sich selbst auf die gute Bank. Jetzt war aber der Bauer erwacht und es kam zum Streit. Der Bauer mußte wacker den Mann stellen, bis er schließlich den Butz vor die Tür hinausbrachte. — Draußen ließ sich der Butz aufs Betteln, er solle ihn doch wieder einlassen, er wolle ihm gewiß nichts Leides mehr tun. Da ließ der Bauer ihn wieder ein, und der Butz stellte von da an nichts mehr an, wie er versprochen hatte.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 544, S. 291