Hexenobst
        
        Zu Meran war einmal in der Fasching eine Hochzeit. 
        Da wurden beim Male frische Feigen und Pfirsiche aufgetragen, und man 
        konnte sich nicht genug darob wundern, daß mitten im Winter derartiges 
        Obst zu haben sei. Einem Franziskaner, der auch bei Tische war, kam die 
        Sache nicht natürlich vor und er benedizirte im Stillen die Früchte. 
        Da verschwand alsogleich der trügende Schein, und frische Roßfeigen 
        und Nußschalen lagen im Teller (Meran.) 
        
        Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben 
        von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 744, Seite 420.