Der wilde Mann von "Stoanach"
Unterhalb des Hofs "Untered" im Gschwend ist ein steiles Feld
mit einem Acker, dann beginnt der Wald. Das ganze Gelände trägt
den Namen "Stoanach" - ein Hinweis auf den steinigen Grund.
Aus diesem Wald kam früher in jedem Frühjahr ein großer,
alter Mann mit langem Bart. Er ging von Hof zu Hof und sagte den Leuten,
dass es Zeit sei, mit dem Anbau zu beginnen. Obwohl er verwildert aussah,
fürchtete niemand den Besucher, schließlich tat er keinem Menschen
etwas zuleide, im Gegenteil. Einmal blieb der "Wilde" den Schwendbergern
gar zu lang aus. Sie fürchteten, der Alte könnte gestorben oder
ausgewandert sein, und begannen eines Morgens mit der Arbeit, pflügten
die steilen Äcker und säten das Korn. Ein paar Tage später
kam der "Wilde" aus dem "Stoanachwald". Als er sah,
was geschehen war, begann er laut zu jammern. Lang noch waren seine klagenden
Rufe zu hören, als er in den Wald zurückging, wo er sich an
einen Felsen lehnte und starb.