Die Raubritter

Zur Raubritterzeit gab es auch im Zillertal derlei Gesellen: den Wernher von Hippach zum Beispiel und den Anemann von Burgstall. Die beiden plünderten jeden aus, der ihnen in den Weg kam. Besonders gern lauerten sie den Botenwagen auf und überfielen sie mit ihren Gesellen.
Die Bewohner des hinteren Tals litten arge Not, weil kaum eine Warenlieferung durchkam. In ihrer Bedrängnis fassten sie den verzweifelten Entschluss, den gewappneten Räubern mit bloßen Fäusten entgegenzutreten.

So geschah es.

Eines Tages - die Raubritter lauerten in einem Wäldchen auf den vom Inntal hereinkommenden Botenwagen - tauchten hinter ihrem Rücken die kräftigsten Männer der ganzen Gegend auf. Sie überwältigten die Räuber und machten ihnen bis auf den letzten Mann den Garaus.

Seither wagte sich kein Raubritter mehr ins Zillertal.

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 83.