Das Steinmandl auf der Nestspitze

Unter der Nestspitze lebte ein schändlich geiziger Bauer, der seine Alm vor lauter Habgier Jahr für Jahr weiter nach oben ausdehnte, bis er eines Tages den Grat erreichte, wo kein Grashalm mehr wuchs. Dort schlug der Geizkragen einen Markierungspflock ins harte Gestein. Am Abend, als er das Vieh von der Weide heimtreiben wollte, trat er auf der Bergspitze auf einen losen Stein, torkelte und blieb dann wie angewurzelt stehen. Er war selber zu Stein geworden, wie sein Herz es immer schon gewesen war.

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 119.