Holenzen und Burgstall

Wie die beiden Orte zu ihren Namen gekommen sind, darüber erzählt die Sage Folgendes:

Als im Zillertal die Pest wütete, hielt der Sensenmann auch in den genannten Orten reiche Ernte. Nur zwei Menschen blieben verschont: ein Bursch namens Lenz auf dem rechten Zillerufer und eine Dirn namens Notburga auf dem linken. Als die Seuche vorbei war und wieder ein Frühling ins Land zog, ging der Bursch aus dem Haus, um den Acker zu bestellen. Da sah er überm Ziller die Dirn und rief voll Freude: "Burgal!"

Erschrocken drehte sie sich um, gewahrte den jungen Mann und rief zurück: "Ho, Lenz, lebst auch noch?"

Die zwei wurden ein Paar und die Stammeltern der heutigen Bewohner des oberen Zillertals. Im Lauf der Zeit wurden um ihre Höfe weitere Hütten gebaut. So entstanden zwei nette Dörfer, die zur Erinnerung an die Begegnung der beiden Holenzen und Burgstall genannt wurden.

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 87f.