DER GEIST AUF DAPENHARBERG

A d'r Olme Dapenhorberg ist druast'n a Geist g'we'n, dear hot gor atia n' bleckat'n H....bei nan Giggarl a de Kaser eih'n gereckt, nett, wenn de Olmar bein Rochtal hend gehöckt. Galling ist ober d'r Schoffar windig woarn, reißt'n Drifass vun Fuier weck und schmeißt'n dens'n Löt'r ums Hinterg'sichte. Iatz hots ober wöltan an döln Winzlar gethu und d'r Geist woch derhie.

Auf de Nocht ober hots'n Schoffar dächt a bissal z'graus'n ug'hebt und leit as Stallal, ze de Schaflang eih'n. Galling kimmt d'r Geist ackrat eihar, zoagt n'an Hältar und soat: "Lagst dü nid zwisch'n zwoa weiße Schaflang", soat'r, "oft derriss i di ze Lak und ze Stab", hot'r g'soat. Vu d'r selbig'n Zeit u hom se nochar nia nicht mear vu dens'n Kunt'r a d'r Olme gegwocht. (Mundart des Zillerthals.)


Quelle: Sagen aus Innsbruck's Umgebung, mit besonderer Berücksichtigung des Zillerthales. Gesammelt und herausgegeben von Adolf Ferdinand Dörler, Innsbruck 1895, Nr 19, Seite 17