Der Geist auf der Bödenaste

Auf den so genannten "Böden" am Zellberg trieb vor Zeiten ein Geist sein Unwesen, der dem Melker einen argen Streich spielte.

Das Vieh befand sich auf der Weide, der Melker war dabei, den Futterbarren zu reinigen. Plötzlich spürte er einen Stich in der rechten Hand. Erschrocken zog er sie zurück - sie blutete stark. Mit der Linken zog er einen spitzen Knochen aus dem Barren. Verwundert schüttelte er den Kopf, ließ den Knochen wieder in den Barren fallen und ging in die Stube, um die Wunde zu verbinden.

Als er am Abend das Vieh einstallte, wollte er den Knochen aus dem Barren nehmen, konnte ihn aber nicht mehr finden. Der Melker starb nach drei Tagen.

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 51f.